Hashtags & Haze: Drogenhandel auf Social Media

von RAPHAEL HUTFLESS & MAXIMILIAN HANDL

In den letzten Jahren hat sich der Drogenhandel von dunklen Gassen und Bahnhöfen in die virtuelle Welt von Social Media verlagert. Snapchat, Telegram-Gruppen und Instagram-Profile sind mittlerweile wichtige Schauplätze des Drogenhandels. Dealer und Konsumenten haben sich auf diesen Plattformen fest etabliert, was neue Herausforderungen für die Bekämpfung des Drogenhandels mit sich bringt.

Der Drogenhandel auf Social Media wird von einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure geprägt. Auf der Verkäuferseite stehen oft Einzelpersonen, die ihre Reichweite und Anonymität durch soziale Netzwerke maximieren. Sie nutzen Codewörter oder Emoji-Kombinationen, um ihre Aktivitäten zu verschleiern und ein breites Publikum zu erreichen. Die Dynamik auf Social Media wird durch ständige Innovationen und Anpassungen der Verkäufer befeuert, die ihre Methoden kontinuierlich weiterentwickeln, um den Maßnahmen der Plattformbetreiber und Strafverfolgungsbehörden zu entgehen.

Auf der Käuferseite finden sich überwiegend junge Erwachsene und Jugendliche, die durch die einfache Verfügbarkeit und die vermeintliche Anonymität der Plattformen angelockt werden. Der europäische Drogenbericht 2023 bestätigt diesen Trend und zeigt, dass insbesondere Instagram und Snapchat sehr beliebt sind, da zwischen Drogenhändlern und Käufern eine direkte und schnelllebige Kommunikation erfolgt. Diese kurzlebigen Postings bieten sowohl Käufern als auch Verkäufern eine zusätzliche Sicherheitsschicht.

Profilsuche: Die größten Marktplätze für Drogen auf Social Media 

Die Liste der Plattformen, auf denen Drogen verkauft oder angeboten werden, ist zumindest gleich lang wie die Liste aller im Internet zugänglichen Social Media-Seiten. Es gilt die Regel: Wo viele Menschen aufeinandertreffen, werden auch Drogen verkauft. Angefangen mit sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook und X (vormals Twitter) bis hin zu Plattformen wie TikTok oder Reddit. Zudem spielen Messenger-Plattform-Hybride wie Telegram oder Snapchat eine große Rolle in der anonymisierten Abwicklung von illegalen Geschäften. Auch der auf einer Stiftung basierende, Messenger-only-Dienst Signal wird in Anspruch genommen. Whatsapp als einer der gängigsten Messenger-Dienste wird hingegen nicht so häufig verwendet. Sei es der Mangel an Anonymität und Hashtags oder auch die gesammelte Erfahrung aus immer wieder kehrenden Chat-Leaks.

In der neuen, appbasierten Drogenwirtschaft wird zur Kundengewinnung und Vermarktung auf Hashtags, Bilder, aber auch Emojis zurückgegriffen. Beliebte Codes wie #Kush4Sale oder #OGKush finden sich zur Häufe Auch Bilder, die mit den Drogen assoziiert werden, sind weit verbreitet. Oft sind diese mit großen, auffordernden Schriftzügen versehen. Manchmal wird auch einfach die jeweilige Ware selbst abgebildet.

Auch immer wiederkehrende Emojis finden sich in den Posts und Hashtags. Zeichen wie 🌲🍁🌿und 💨 sind häufig im Verkauf von Cannabis zu finden. Für Kokain und Ketamin werden meistens Emojis wie ❄️👃🐴🔑und 🌨️ verwendet. Für Medikamente, Pillen, Tabletten oder auch MDMA ist 💊 weit verbreitet. Die anbietenden Profile haben demnach eine Vielzahl an kreativen Möglichkeiten, um die jeweilige Ware über die Suchleiste auffindbar zu machen. So kann beispielsweise eine Flamme 🔥 oder auch eine Rakete 🚀 auf die Qualität oder Potenz der Droge hinweisen.

Screenshots von diversen Accounts
Quelle: instagram.com
Screenshots von diversen Accounts
Quelle: instagram.com

Trend-Exkurs: Cartelgram 

Der Trend „Cartelgram“ bezieht sich auf die Praxis von Mitgliedern mexikanischer Drogenkartelle, ihren luxuriösen Lebensstil auf sozialen Medien, insbesondere Instagram, zur Schau zu stellen. So wird vermutet, dass bereits im Jahr 2015 die Kinder des in den USA inhaftierten und damalig flüchtigen Kopfes des Sinaloa-Kartells „El Chapo“ die Anfänge dieses Trends lostraten.

Heute sind die unter dem Instagram-Hashtag #cartelgram geteilten Videos und Fotos zwar noch immer von Selbstdarstellung und -inszenierung geprägt, geben jedoch auch einen Einblick in den Alltag von Drogenproduktion und Vertrieb. Auf der Videoplattform TikTok finden sich ähnliche Beiträge unter dem gesammelten Begriff und Hashtag #carteltok. Die oftmals glorifizierende Darstellung von Bergen Kokains oder auch weiten Feldern Schlafmohns wird mit populären Songs unterlegt und auf kurzlebigen Accounts hochgeladen.

Screenshots diverser Instagram-Reels unter einschlägigen Cartelgram Hashtags
Screenshots diverser Instagram-Reels unter einschlägigen Cartelgram Hashtags

Maßnahmen der Plattformen gegen den Drogenhandel

Social-Media-Plattformen haben zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den illegalen Drogenhandel auf ihren Plattformen zu bekämpfen. Eine der zentralen Maßnahmen ist die Nutzung von Algorithmen und maschinellem Lernen, um verdächtige Inhalte zu identifizieren und zu entfernen.

Instagram und TikTok haben ihre Richtlinien verschärft, um den Handel mit illegalen Substanzen zu unterbinden. Beide Plattformen haben Tools implementiert, die automatische Warnungen auslösen und verdächtige Inhalte zur Überprüfung markieren.

Zusätzlich arbeiten die Plattformen eng mit Strafverfolgungsbehörden zusammen, um Informationen über Drogenhändler und ihre Netzwerke zu teilen. Europol und andere nationale Sicherheitsbehörden profitieren von diesen Kooperationen, die es ermöglichen schnell gegen illegale Aktivitäten vorzugehen. Diese Zusammenarbeit sei ein wichtiger Bestandteil der Strategie zur Bekämpfung des Drogenhandels im digitalen Raum.

Außerdem bieten einige Plattformen wie Instagram, Facebook oder TikTok Ressourcen und Hinweise zur Aufklärung und Prävention von Drogenmissbrauch an.

Instagram-Suche simpel: CCBY-0 https://www.instagram.com/
Instagram-Suche simpel: CCBY-0 https://www.instagram.com/

Über die AutorInnen

Raphael Hutfless ist 24 Jahre alt und studiert im 5. Semester Medienmanagement an der FH St. Pölten. In seiner Freizeit produziert er leidenschaftlich Musikvideos und Kurzfilme und ist großer Fan des Kinos. Zurzeit verbringt Raphael ein Auslandssemester in Bangkok Thailand, um sein Interessensgebiet Kinematographie weiter zu erweitern.

Bild: Julius Nagel
Kontakt: mm221022@fhstp.ac.at

Maximilian Handl, 23 Jahre alt, ist ein engagierter Student im Bereich Medienmanagement, den es derzeit für ein Auslandssemester nach Kuala Lumpur, Malaysia verschlagen hat. Er beschäftig sich gerne intensiv mit den Medienaspekten des Sports und verfolgt leidenschaftlich verschiedene Sportarten, darunter Eishockey, American Football und Formel 1.
Bild: Julius Nagel
Kontakt: mm221035@fhstp.ac.at

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Die KI diente lediglich als unterstützendes Werkzeug und nicht als Ersatz für kritisches und analytisches Denken der Autoren.

Anwendung KI:

ChatGPT 4o (18.06.2024; 18:13h): Prompt:
Hallo, ich schreibe einen Text zum Thema „Hashtags and Haze: Drogenhandel auf Social Media“ und dabei benötige ich deine Hilfe. Der Aufbau soll sein: Teaser/Einleitung – Wer sind die Player der Branche? wer verkauft und wer kauft? – Wie findet man die Profile? Welche Plattform dient als größter Marktplatz für Drogen – Statistiken – Trend Exkurs: Kartellgram – Was machen die Plattformen dagegen? – Conclusio Textende.
Schreibe mir die Gliederung um, so dass die jeweiligen Zwischenüberschriften keine Fragestellungen sind!

Übersetzung von englischen Artikeln bei der Recherche, bzw. branchenüblichen Phrasen mittels DeepL.com.

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