Die Macht der digitalen Spuren: Wie Social Media den digitalen Fußabdruck der Gen Z prägt

von RAPHAELA FABER & CHRISTINA JAUSCHNEGG

Die Generation Z neigt dazu soziale Plattformen wie ihr virtuelles Tagebuch zu behandeln. Allzu oft sind sie sich den digitalen Spuren, die sie im Netz hinterlassen, jedoch nicht bewusst. Welche Konsequenzen ein solches Verhalten nach sich ziehen kann und wie man im Umgang mit Instagram, TikTok und Co agiert, soll hier beleuchtet werden.

Digitaler Fußabdruck; erstellt mit „Microsoft Copilot“ am 24.05.2024, 18:17 Uhr; Promt: „Generiere mir bitte ein Bild, worin digitale Fußspuren abgebildet werden, zum Thema Daten im Internet, soziale Medien, Fußabdruck und Datensparsamkeit“
Digitaler Fußabdruck; erstellt mit „Microsoft Copilot“ am 24.05.2024, 18:17 Uhr; Promt: „Generiere mir bitte ein Bild, worin digitale Fußspuren abgebildet werden, zum Thema Daten im Internet, soziale Medien, Fußabdruck und Datensparsamkeit“

Erstmals begleiten soziale Plattformen das Leben einer gesamten Generation und sind von jungen Jahren an fester Bestandteil des Alltags. Die jungen Erwachsenen werden kaum darauf vorbereitet, wie ihre Online-Aktivitäten ihre Zukunft beeinflussen können; so kommt es häufig zum Digital Oversharing unter den jungen Erwachsenen. Tagein, tagaus sind Milliarden von Menschen weltweit im Netz unterwegs – laut dem Digital 2023 Global Overview Report knappe 5,16 Milliarden. Soziale Medien befeuern dabei zunehmend den Trend des Digital Oversharings – ein Phänomen, bei dem Nutzer:innen eine redundante Menge an persönlichen Daten preisgeben und diese Cyberkriminellen gleichsam auf dem Silbertablett servieren. Insbesondere User:innen der Gen Z behandeln das Netz häufig wie ein öffentliches Tagebuch.

TikTok / Standort
TikTok / Standort
TikTok / Standort
TikTok / Standort
Facebook Profil / Intro
Facebook Profil / Intro

Vom aktuellen Standort, über den Beziehungsstatus bis zu höchst persönlichen Informationen – nichts scheint zu privat für Social-Media. Viele tappen so in die Falle der Internetgiganten, die ihre Nutzer:innen regelrecht dazu animieren, möglichst viel von sich zu teilen. So wissen die sozialen Medien meist mehr über ihre User:innen, als diese zu vermuten wagen. Was einen unterhält, was man kauft, welche Vorlieben und Interessen man pflegt.

Digital Servant Social Media; erstellt mit “Microsoft Copilot” am 23.06.2024, 15:45 Uhr; Promt: “Generiere bitte ein simplistisches Bild in realistischem Stil, auf dem eine junge Erwachsene Fotos, Dokumente, Datenströme, digitale Symbole wie E-Mail-Zeichen und GPS-Pin auf einem Silbertablett serviert.“
Digital Servant Social Media; erstellt mit “Microsoft Copilot” am 23.06.2024, 15:45 Uhr; Promt: “Generiere bitte ein simplistisches Bild in realistischem Stil, auf dem eine junge Erwachsene Fotos, Dokumente, Datenströme, digitale Symbole wie E-Mail-Zeichen und GPS-Pin auf einem Silbertablett serviert.“

Das digitale Ich

Ob eingegebene Daten, Websitebesuche oder Online-Einkäufe, all jene Spuren, die man bei der Nutzung des Internets hinterlässt, formen kollektiv den „digitalen Fußabdruck“. Der mexikanische Akademiker und Autor Juan Enriquez bezeichnet diese Fragmente aus den sozialen Medien als „digitale Tattoos“ und impliziert damit das unfehlbare Gedächtnis des Internets.

Das Problem der Privatsphäre im Netz ist jedoch keineswegs neu. Bereits vor einem Jahrzehnt deckte der wohl bekannteste Whistleblower unserer Zeit, Edward Snowden (siehe Foto), die massenhafte Überwachung durch US-Behörden auf. Seine Motivation hinter diesen Enthüllungen: „Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der alles, was ich sage, alles, was ich tue, aufgezeichnet wird. Das ist nichts, was ich bereit bin, zu unterstützen. Das ist nichts, unter dem ich zu leben bereit bin.“

Edward Snowden; APA/ EXPA/ Johann Groder
Edward Snowden; APA/ EXPA/ Johann Groder

Digital Footprint Awareness

Über den eigenen digitalen Fußabdruck nicht Bescheid zu wissen ist sehr gefährlich und kann auch dem persönlichen Leben schaden

In einer Studie von Kaspersky aus dem Jahr 2022 unter dem Namen „the right to be forgotten“ waren 48 % der Befragten der Meinung, dass ihnen eine Offenlegung ihres persönlichen digitalen Fußabdrucks unangenehm wäre. Doch noch schlimmer kann es im Beruf oder sozialen Leben schwierig werden, wenn nicht überlegt wird, was man postet.

Gen Z im virtuellen Raum gefangen; erstellt mit “Microsoft Copilot” am 24.05.2024, 15:13 Uhr; Promt: “Entwirf bitte ein Bild mit folgenden Angaben: Jugendliche (Generation Z), die sich ihrer digitalen Spuren bewusst werden.”
Gen Z im virtuellen Raum gefangen; erstellt mit “Microsoft Copilot” am 24.05.2024, 15:13 Uhr; Promt: “Entwirf bitte ein Bild mit folgenden Angaben: Jugendliche (Generation Z), die sich ihrer digitalen Spuren bewusst werden.”

Lösungen gegen den digitalen Fußabdruck

Es ist enorm wichtig, sich über seine hinterlassenen Informationsspuren bewusst zu sein und mit ihnen richtig umzugehen. Die eigenen digitalen Spuren gänzlich zu löschen ist fast nicht möglich, auch gar keinen Fußabdruck zu haben ist quasi nicht verhinderbar, da jede Bewegung im Internet Daten hinterlässt. Es kann allerdings einiges dazu getan werden, um ihn zu verringern und gering zu halten. Der vorsichtige Umgang mit den eigenen Daten und welche Informationen, wo und wann preisgegeben werden, ist einer der wichtigsten Schritte. Auch sich bewusst zu sein, wo man aktive Benutzerkonten oder inaktive Accounts hat, könnte hilfreich sein.

Grundsätzlich gilt persönliche Daten nur sparsam und auf vertrauenswürdigen Seiten anzugeben. Ein für Benutzer:innen kostenloses Angebot wird meist mit dem Verkauf von Daten (mit)finanziert. Vor allem bei der Verwendung sozialer Medien zählt das.

How to?; erstellt mit „Microsoft Copilot“ am 24.05.2024, 15:26 Uhr; Promt: „Generiere bitte ein Bild, worin junge Menschen auf einem Laptop tippen & ein Fragezeichen in dem Bildschirm steht. Sie suchen nach Lösungen.“
How to?; erstellt mit „Microsoft Copilot“ am 24.05.2024, 15:26 Uhr; Promt: „Generiere bitte ein Bild, worin junge Menschen auf einem Laptop tippen & ein Fragezeichen in dem Bildschirm steht. Sie suchen nach Lösungen.“

 Weniger ist mehr

Immer stärker wächst die Besorgnis um die eigene Privatsphäre. Grundsätzlich gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.  Es ist also unerlässlich, sich über die eigenen digitalen Spuren, die man online hinterlässt, Gedanken zu machen. Ob durch den Einsatz diverser Schutztools oder durch kritisches Hinterfragen des eigenen Verhaltens – das Bewusstsein für den digitalen Fußabdruck muss, insbesondere bei den jungen Generationen, nachhaltig geschärft werden.

Disclaimer: Vielen Dank für die Rezeption dieses Textes Für den Fall einer Weiterverwertung bitten wir die Originalquelle anzugeben.

Über die AutorInnen

Christina Jauschnegg ist 20 Jahre alt und befindet sich derzeit im 4. Fachsemester Medienmanagement an der FH St. Pölten. Ihr Interesse gilt insbesondere der Sportjournalistik und der Kommunikation im Motorsport-Bereich.

Bild Copyright: Julius Nagel

LinkedIn: Christina Jauschnegg

Raphaela Faber ist 22 Jahre alt und studiert derzeit im 4. Fachsemester Medienmanagement an der FH St. Pölten. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Kochen, Musik & anderen kreativen Hobbys.  

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LinkedIn: Raphaela Faber