Eine Welt ohne Musik wäre unvorstellbar. Die Gründe Musik zu hören sind vielseitig und das Gehörte kann jede Person ganz individuell auf der Stimmungsebene beeinflussen. Unsere Stimmung und Musik: Zwei Komponenten mit bedeutender Auswirkung aufeinander.
Ob unbewusst im Hintergrund wahrgenommen oder bewusst und ausgewählt rezipiert, Musik spielt im Alltag eine Rolle und erfüllt unterschiedlichste Aufgaben für die Rezipientin/den Rezipienten. Bewusstes Musikhören kann sich auf verschiedene Weisen gestalten. Eine Art der bewussten Musikrezeption ist das aufmerksam-analytische Hören. Bei dieser Art konzentriert sich die Hörerin/der Hörer auf Rhythmen, Melodien und die geamte Harmonie eines Musikstückes. Im Gegensatz dazu lässt sich die emotionale Hörerin/der emotionale Hörer gefühlstechnisch ganz von der Musik tragen. Dadurch können starke emotionale Verbundenheit hervorgerufen werden, die Einflüsse auf die Stimmungs- und Gefühlsebene der Hörerin/des Hörers mit sich bringen.
Das Gefühl von Musik
Peppige Musik zum Aufwachen oder, dynamisch-fröhliche Töne mit viel Tempo zum Joggen, ein ruhiges Intrumentalstück um eine passende Lernatmosphäre zu gestalten. Für all diese Situationen kann die richtig ausgewählte Musik einem zur Seite stehen und Einfluss auf unsere Stimmung haben. Musiktitel werden oft passend zur Stimmung ausgewählt und können diese auch verstärken. Richtig ausgewählte Musik kann für die Rezipientin/den Rezipienten wie Balsam für die Seele wirken und beispielsweise Aggressionen durch sanfte Klänge lindern. Musik kann somit als vielseitigen Stimmungsregulator gesehen werden, der in nahezu allen Lebenslagen eingesetzt werden kann.
Playlists erstellen durch Algorithmen versus Menschenhand
Neue Musik zu entdecken ist im Zeitalter der Digitalisierung einfacher als je zuvor. Mit nur einem Klick kann in eine neue Welt der Musik eingetaucht werden. Diese neue Musikwelt wird der Userin/dem User durch den Einsatz von Algorithmenganz einfach als Playlist präsentiert. Damit die Algorithmen den passenden Mix liefern können müssen diese mit Informationen seitens der Userin/des Users „gefüttert“ werden. Durch die Nutzung der Musikstreamingplattform kann der Algorithmus Präferenzen erkennen und eine passende Playlist zusammenstellen. Obwohl die Algorithmen gut zu funktionieren scheinen, greifen laut Christoph Möller immer mehr Musikstreaming-Anbieter auf die Zusammenstellung der Playlists durch Menschenhand zurück. Die Gründe um bei der Zusammenstellung von Playlists auf Musikkenner aus Fleisch und Blut zurückzugreifen sind vielfältig. Eine Person gibt einer Playlist die Eigenschaft, die nicht von einem Algorithmus verliehen werden können: humaner Charakter. Den Playlists wird eine Art Persönlichkeit verliehen und es besteht die Möglichkeit, Titel aufzugreifen, die noch nicht von Alogrithmenbearbeitet werden können. Mit Playlists kann auch mehr als nur eine miteinander harmonierende Musiksammlung erstellt werden, sie verfügen über die Funktion des Storytellings. Richtig kombiniert und von Anfang bis Ende durchgeplant, so etwas kann in dieser Form nur von einer Person aus Fleisch und Blut erstellt werden.
Mixtapes: Der Vorfahre der Playlists
Wie lange dauert es, um eine Playlist zusammenzustellen? Im besten Fall nur wenge Minuten und ein paar einzelne Klicks und der Mix ist komplett. Vor einigen Jahren, als Streamingdienste und Playlists noch kein Thema waren sah dieser Vorgang noch ganz anders aus. Wie Steve Guttenbergin seinem Beitrag beschreibt, dauerte es teilweise Stunden um Stunden um den perfekten Mix zu kreieren. Liebesmixtapes, Trennungsmixtapes, Reisemixtapes…die Gründe und Varianten, um Mixtapes zu erstellen sind zahlreich. Laut Pia Fruthdienen Mixtapes als Stimmungsregulierer und können als Instrument des Mood-Management gezählt werden. Die Stimmung wird nicht erst beim Hören des Mixtapes beeinflusst, denn schon bei der Erstellung wird die Person in die dementsprechende Stimmung versetzt. Playlists sind vereinfacht ausgedrückt die moderne, schnell und einfach erstellte Version von Mixtapes. Sie können nicht alle Charakterzüge widerspiegeln, die Mixtapes mit sich bringen, jedoch beeinflussen sie das gleiche wie Mixtapes: unsere Stimmung.
Glücklich. Traurig. Gelangweilt. Sowohl früher als auch heute können Mixtapes und Playlists für uns den passenden Stimmungssoundtrack liefern. Die Art und Weise wie wir Musik rezipieren ändert sich im Laufe der Zeit, jedoch wird die Bedeutung von Musik immer eine große Rolle spielen.
Autorenvita:
Stefanie Auernig ist eine 1995 geborene Österreicherin und wohnhaft in Niederösterreich. Die 23-jährige studiert derzeit an der Fachhochschule Sankt Pölten den Bachelorstudiengang Medienmanagement. Internationales kulturelles Interesse sind bei ihr stark ausgeprägt, aufgrund dessen arbeitet sie neben ihrem Studium als Assistenz des International Office an der Fachhochschule und organisiert Events für in Sankt Pölten lebende Auslandsstudenten.